Das Titelfoto 1montiert zwei situative Porträtfotos2 (Bild [B] 1,2) und zeigt Alexander Müller (im weiteren: A.M.) damals (1985) und heute (2011) Damit wird schon deutlich, dass Zeitzeugengespräche stets mit zwei Personen stattfinden: mit der biografisch älteren und der jüngeren. Dass sie jeweils eine eigene Perspektive haben wird hier daran deutlich, dass beide den Betrachter ansehen (die Blickrichtungen verlaufen parallel zur Bildvertikalen), aber nicht sich selber. Damit ist schon verdeutlicht, dass die Rede des Mannes Müller über die Lebenspraxis des Jugendlichen Müller nicht in dieser aufgeht, sondern es hier eine biografische Eigensinnigkeit gegenüber aktuellen Deutungen gibt. Allerdings ist der Zusammenhang auch nicht beliebig, wie durch die Ähnlichkeit der Porträts deutlich wird: den direkten, gleichwohl skeptisch zurückgenommenen, aber doch nicht abweisenden Blick, was durch die offensichtlich freiwillige Kopfdrehung um ca. 45 Grad zum Betrachter hin unterstrichen wird (dabei liegt die Augenhöhe des Älteren etwas über der des Jüngeren und er ist auch mehr im Raum hinter ihm platziert). Ferner weist der Schnittpunkt der beiden Diagonalen des Pullover- bzw. Mantelkragens in Richtung Gesprächspartner. Insofern ist das menschliche Anlitz ein wesentlicher Bezugspunkt der biografischen Kommunikation, welche über ihre sprachliche Explikation hinausweist.